Hannawald warnt: So schützen Führungskräfte die psychische Gesundheit!
Sven Hannawald spricht am 25.11.2025 in Garmisch-Partenkirchen über psychische Gesundheit und Führungsverantwortung in Unternehmen.

Hannawald warnt: So schützen Führungskräfte die psychische Gesundheit!
Beim IHK-Wirtschaftsempfang in Garmisch-Partenkirchen hat Skisprunglegende Sven Hannawald am 25. November 2025 eindringlich über die Verantwortung von Führungskräften hinsichtlich der psychischen Gesundheit gesprochen. „Da liegt was an“, könnte man sagen, denn in Zeiten von steigendem Leistungsdruck und einer sich schnell verändernden Arbeitswelt ist die mentale Gesundheit der Mitarbeiter wichtiger denn je. Hannawald, der selbst mehrere Jahre mit den Folgen eines Burnouts kämpfte, brachte seine eigene, eindrückliche Geschichte mit ein und beleuchtete, wie Führungskräfte hier wirksam gegensteuern können. Laut Merkur betont er die immense Bedeutung, Grenzen zu setzen, um Burnout effektiv zu vermeiden.
Hannawald berichtete von seinem straffen Zeitplan als Leistungssportler, der ihn letztendlich an den Rand des Zusammenbruchs führte. „Ich war rund um die Uhr mit Skispringen beschäftigt“, erklärte er. Der Druck, ständig mehr zu leisten, kann sich bis zu einem kritischen Punkt aufbauen, wo die mentale Gesundheit leidet. Nach seiner Klinikzeit war ihm klar, dass er nicht einfach zurück ins alte Schema zurückkehren kann. Heute nimmt er sich bewusst Auszeiten und hört auf die Signale seines Körpers. Ein Ratschlag, den er auch Führungskräften mit auf den Weg gibt: „Blockiert feste Auszeiten in eurem Kalender und verteidigt sie!“
Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz
Arbeit ist nicht nur ein Mittel zum Zweck, sondern auch ein zentraler Baustein für das psychische Wohlbefinden. Die AOK hebt hervor, dass ideal strukturierte Arbeit den Tagesablauf organisiert, Sinn stiftet und soziale Kontakte fördert. Dies ist besonders relevant in der aktuellen Zeit, in der schnelllebige technologische Veränderungen und verdichtete Prozesse den Arbeitsalltag prägen. Die Pandemie hat diese Entwicklungen nochmals beschleunigt, was negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Beschäftigten mit sich bringt. Diesbezügliche Fragen zur Reduzierung psychischer Belastungen und zur Förderung des Wohlbefindens in Unternehmen stehen im Mittelpunkt von Diskussionen, die auch Hannawald anstößt. Ein öffentlicher Umgang mit psychischen Erkrankungen ist ihm besonders wichtig, und als AOK-Botschafter teilt er seine persönlichen Erfahrungen und Rückblicke auf seine sportliche Karriere.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits im September 2022 Leitlinien veröffentlicht, die Empfehlungen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz enthalten. Laut einer Zusammenfassung der Leitlinie, die von der Universität für Weiterbildung Krems ins Deutsche übersetzt wurde, sind psychische Erkrankungen weit verbreitet: Schätzungsweise mehr als 15 % der Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter sind betroffen. Solche Erkrankungen können die berufliche Teilhabe beeinträchtigen, was letztendlich auch die Produktivität und die Aufrechterhaltung eines Beschäftigungsverhältnisses gefährdet. Für Betriebe, die sich der psychischen Gesundheit ihrer Angestellten annehmen, bieten sich damit nicht nur soziale, sondern auch wirtschaftliche Vorteile. Parallel dazu wird auch der Austausch zwischen führenden Personen und Mitarbeitern gefördert, um eine gemeinsame Basis zum Umgang mit diesen Herausforderungen zu finden.
- Organisatorische Maßnahmen zur Reduzierung emotionalen Stresses
- Schulungen für Führungskräfte zur Unterstützung der psychischen Gesundheit
- Schulungen für Arbeitnehmer zur Förderung psychischer Gesundheitskompetenz
- Einzelmaßnahmen zur Verbesserung der Stressbewältigung
- Strategien zur beruflichen Eingliederung für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen
Hannawald macht klar: Leistung ist wichtig, aber nicht um jeden Preis. Auch Perfektionisten müssen lernen, sich ab und zu zurückzulehnen und ihre Batterien aufzuladen. Der Sportler zieht Parallelen zwischen seiner Karriere und der Unternehmensnachfolge, da auch hier eine gut geplante Übergabe von entscheidender Bedeutung ist. In einer Zeit, in der soziale Kontakte und Zusammenarbeit so entscheidend sind, muss das Wohl der Angestellten im Mittelpunkt stehen – nicht nur als idealer Zustand, sondern als nachhaltige Strategie. Die AOK sieht darin eine Grundpfeiler der betrieblichen Gesundheit.
Angesichts dieser Einsichten darf man gespannt sein, wie Unternehmen diesen Ratschlägen folgen und sich den Herausforderungen der modernen Arbeitswelt stellen werden. Das Ziel der gemeinsamen Anstrengungen ist klar: ein gesundes, produktives Arbeitsumfeld für alle.