Franken unter Hitzedruck: Hitze-Check zeigt alarmierende Werte!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Fürth ist stark von Sommerhitze betroffen, mit 53,79% versiegelter Fläche und 2,61 m³/m² Grünvolumen im Hitze-Check 2023.

Fürth ist stark von Sommerhitze betroffen, mit 53,79% versiegelter Fläche und 2,61 m³/m² Grünvolumen im Hitze-Check 2023.
Fürth ist stark von Sommerhitze betroffen, mit 53,79% versiegelter Fläche und 2,61 m³/m² Grünvolumen im Hitze-Check 2023.

Franken unter Hitzedruck: Hitze-Check zeigt alarmierende Werte!

Die Hitzewelle in Deutschland bringt immer mehr Städte an ihre Grenzen. Besonders fränkische Städte wie Nürnberg und Fürth haben beim aktuellen Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ein miserables Zeugnis erhalten. Der Verlauf des Sommers 2024 sowie die langanhaltende Hitzewelle machen deutlich: Die Temperaturen steigen und die städtischen Grünflächen schwinden.

Wie nordbayern.de berichtet, hat die Analyse der DUH ergeben, dass Nürnberg und Fürth mit über 53 Prozent versiegelter Fläche eine der höchsten Versiegelungsraten in Deutschland aufweisen. Diese hohe Versiegelung führt dazu, dass die Städte besonders stark unter der Hitze leiden. Um die Situation zu verdeutlichen: Nürnberg erreicht eine Oberflächentemperatur von 35,62 °C, während Fürth sogar 35,39 °C misst. Im Gegensatz dazu weist Aschaffenburg, zwar mit 50,45 Prozent versiegelter Fläche, eine extrem hohe Oberflächentemperatur von 36,83 °C auf.

Die Klimaentwicklung in den Städten

Die vergangenen Jahre zeigen eine bedenkliche Entwicklung. 2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881; zudem liegt das Jahr 2023 bereits im vierzehnten Jahr in Folge über dem langjährigen Temperaturdurchschnitt von 1961 bis 1990. Diese Entwicklung wird durch die zementierte und asphaltierte Stadtlandschaft immer kritischer. In der Hitzeanalyse fielen 24 Städte in Deutschland durch, darunter auch Regensburg und Ludwigshafen, die eine „Rote Karte“ erhielten, die hohe Versiegelung und unzureichendes Grünvolumen zeigen.

Die DUH misst dabei das Grünvolumen in kubischen Metern pro Quadratmeter. Hier erreichen die fränkischen Städte Nürnberg und Fürth vergleichbare Werte: Nürnberg mit 3,23 m³/m² und Fürth mit 2,61 m³/m² befinden sich im Mittelmaß, jedoch ist das unzureichend, um den Kühleffekt auf die städtische Umgebung zu erhöhen. Der trockene Sommer hat die ohnehin schon spärlich vorhandenen grünen Erholungsflächen geschädigt.

Handlungsbedarf und Lösungen

Die steigenden Temperaturen sind nicht nur ein Kurzzeitproblem – der Klimawandel führt laut einer Studie des Bundesamtes für Umwelt dazu, dass sich Hitzeperioden häufen und verlängern. Der sogenannte Hitzeinseleffekt durch versiegelte Flächen ist evident: Diese absorbieren Sonnenstrahlen und heizen die Umgebung auf. Um diesen Effekt zu reduzieren, muss die Stadtplanung grüner werden. Die Entwicklung freier Flächen mit Pflanzen, Schattenspendern und kühlen Wasserstellen wären erste Schritte in die richtige Richtung.

Der anhaltende Verlust an großen Bäumen und Grünflächen wirkt sich gravierend auf die Lebensqualität in Städten aus, weshalb die DUH rechtlich verbindliche Ziele zur Senkung der Flächenversiegelung bis 2035 fordert. Bislang verlieren deutsche Städte täglich über 50 Hektar an unversiegelten Flächen – das zeigt den dringenden Handlungsbedarf.

Insgesamt zeigt sich, dass die fränkischen Städte im Sommer unter zu viel Grau und zu wenig Grün leiden. Das muss sich ändern, damit die Menschen auch in Zukunft angenehme Temperaturen genießen können und die Städte lebenswert bleiben.