Wirtschaftsgipfel in Grafenau: Minister Aiwanger fordert dringend Veränderungen!
Der Grafenauer Wirtschaftsgipfel 2025 bündelt Politik und Wirtschaft, thematisiert Herausforderungen und Wege zur Stärkung der Region.

Wirtschaftsgipfel in Grafenau: Minister Aiwanger fordert dringend Veränderungen!
Am Anfang des Dezembers fand der mittlerweile 28. Grafenauer Wirtschaftsgipfel unter dem Motto „Wirtschaft trifft Politik und Wissenschaft“ statt. Auch dieses Jahr strömten hochrangige Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft in die Region. Zu den Gästen gehörten Regierungspräsident Rainer Haselbeck, Landtagsabgeordneter Dr. Stefan Ebner sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner. Einen besonderen Akzent setzte stellvertretender Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, der als Hauptredner auftrat.
Aiwanger sprach über die aktuelle wirtschaftliche Situation Bayerns und die Herausforderungen, die insbesondere den niederbayerischen Mittelstand betreffen. In seiner Ansprache äußerte er Bedenken über die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Vergleich. So seien die Lohnkosten und die Gefahr von Produktionsverlagerungen ins Ausland Punkte, die dringend angepackt werden müssen. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, forderte Aiwanger eine Senkung von Steuern und Abgaben, was in der anschließenden Diskussion großen Anklang fand.
Diskussion über Herausforderungen
In der anschließenden Diskussion erörterten die Teilnehmer zentrale Themen wie Renten- und Sozialpolitik, Bürokratie, Infrastrukturprojekte sowie Energiepolitik. Jürgen Greipl, der die Veranstaltung moderierte, betonte, dass eine Erhöhung der Arbeitszeit und eine Reduktion der Steuerbelastung erforderlich seien, um die wirtschaftliche Lage zu verbessern. Die zentrale Frage, ob eine neue Bundesregierung die nötigen Veränderungen einleiten kann, wurde ebenfalls aufgeworfen. Sowohl Aiwanger als auch Greipl hoben die Bedeutung des Dialogs zwischen Politik, Wissenschaft und Wirtschaft hervor und stellten fest, dass der Wirtschaftsgipfel eine bedeutende Plattform für diese Art von Austausch darstellt.
Die Wirtschaft in Deutschland stehen bekanntlich vor großen Herausforderungen, und das gilt auch für den Bayerischen Wald. Aiwanger kritisierte vor allem die hohe Bürokratie und die Belastungen durch teure Energiekosten sowie die hohe Steuerlast für Unternehmen. Um diese Hemmnisse zu beseitigen, forderte er eine Senkung der Stromsteuer, eine Vereinfachung von Genehmigungsverfahren und den Abbau von EU-Verordnungen, um Investitionen zu fördern.
Fachkräftemangel und regionale Initiativen
Ein weiteres großes Thema war der Fachkräftemangel, der im Landkreis Freyung-Grafenau besonders spürbar ist. Hier liegt der Schwerpunkt der Regionalförderung auf der Gewinnung neuer Fachkräfte. Projekte wie das „Exzellente Blockpraktikum“ sind Teil der Bemühungen, die medizinische Versorgung im ländlichen Raum zu fördern. Außerdem stärkt die Landkreis-Imagekampagne „MADE in FRG“ die regionale Identität, was langfristig auch der Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Unternehmen zugutekommt.
Die Bedeutung des Mittelstands in Deutschland ist unbestritten. Laut Informationen aus dem Bundeswirtschaftsministerium sind 99 % der Unternehmen in Deutschland kleine und mittlere Betriebe, die über 50 % der Beschäftigten stellen und rund 70 % der Fachkräfte ausbilden. Doch diese Unternehmen stehen vor massiven Herausforderungen: neben dem Fachkräftemangel sind hohe Steuerlast, gestiegenen Energiepreise und die Bürokratie große Hindernisse, die es zu überwinden gilt. Um die Standortbedingungen zu verbessern, bot Bundesministerin Katherina Reiche Unterstützung an und startete mit einem Dialogformat die Initiative „Wettbewerbsfähigkeit für den Mittelstand“. Damit sollen die Anliegen der mittelständischen Verbände besser in politische Entscheidungen einfließen.
Der Grafenauer Wirtschaftsgipfel zeigt nicht nur die aktuellen Herausforderungen auf, sondern bietet auch eine Gelegenheit für offenen Austausch und Ideenfindung. Der Dialog zwischen den Akteuren ist wichtiger denn je, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Region und darüber hinaus nachhaltig zu stärken. wu-nachrichten berichtet, dass … Die Anwesenden waren sich einig: der Mittelstand ist das Rückgrat unserer Wirtschaft, und gemeinsam muss daran gearbeitet werden, dass er stark bleibt.