Rebenrevival am Domberg: Freising setzt auf alte Weinkultur!

Entdecken Sie die alte Weinrebe auf dem Freisinger Domberg, ein Rückblick auf Weinbaugeschichte und neue Erntehoffnungen.
Entdecken Sie die alte Weinrebe auf dem Freisinger Domberg, ein Rückblick auf Weinbaugeschichte und neue Erntehoffnungen. (Symbolbild/MW)

Rebenrevival am Domberg: Freising setzt auf alte Weinkultur!

Freising, Deutschland - Am Freisinger Domberg, einer der charmantesten Lagen der Stadt, steht eine ganz besondere alte Weinrebe, die als eine der ältesten tragenden Reben der Welt zählt. Umgeben von Obstbäumen und Gewürzpflanzen, bezieht die stolze Blauer Kölner Rebe, ein Ableger aus Maribor, Slowenien, ihren Platz. Laut Süddeutscher Zeitung ist sie etwa 400 Jahre alt und steht damit im Guinnessbuch der Rekorde. Diese Weinrebe wurde 2017 mit Unterstützung von Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher und dem Verein für Stadtheimatpflege an diesem historischen Standort neu gepflanzt.

Der Südhang des Dombergs hat bereits bis ins 18. Jahrhundert Wein hervorgebracht, doch die Qualität wurde damals als eher minderwertig erachtet. Aufgrund des Klimawandels war der Weinanbau in Freising viele Jahre lang eingestellt worden. Ein Lichtblick kam 2009, als 99 Weinstöcke gesetzt wurden, was den Grundstein für die Wiederbelebung der Tradition legte. Die erste Ernte fand 2011 statt, und der Verein entschied sich, die Rebsorte „Johanniter“ zu verwenden, um den Einsatz von Pestiziden zu vermeiden.

Von Johanniter und seiner Widerstandskraft

Warum gerade Johanniter? Diese 1968 neu gezüchtete, pilzwiderstandsfähige weiße Rebsorte hat ihren Ursprung am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg und ist eine Kreuzung aus Riesling, Ruländer, Gutedel und Seyve-Villard, so de-academic.com. Johanniter ist nicht nur für seine robuste Natur bekannt, sondern liefert auch Weine, die kräftig und fruchtig sind – ähnlich wie die beliebten Rieslinge. Seit 2007 wurde die Rebfläche in Deutschland auf 59 Hektar angepflanzt, und das Interesse an dieser Sorte wächst stetig.

Mit dem Klimawandel im Nacken müssen Winzer immer wieder umdenken. Trockenheit, Hitze und Starkregen stellen große Herausforderungen dar. Deshalb setzen erste Weingüter auf historische Rebsorten, die für diese veränderten Bedingungen besser geeignet sind. Tagesschau berichtet von Studien, die zeigen, dass alte Sorten wie die Gelber Kleinberger dickschalige Trauben liefern, die weniger anfällig für Sonnenbrand sind und weniger Fäulnis bei starkem Regen erfahren. Das könnte in der Zukünftige von entscheidender Bedeutung sein.

Ein neuer Aufbruch

Die alte Weinrebe musste 2018 für Bauarbeiten ausgegraben werden, lebte zwei Jahre in einem Topf und wurde dann wieder eingepflanzt. Doch die Sorgen der Winzer scheinen sich auszuzahlen! Der Weinberg hat sich in den letzten Jahren erweitert, und die Hoffnung auf eine gute Ernte aus den restlichen Reben wächst. Neu gepflanzte Muskateller-Reben versprechen qualitativ hochwertige Erträge. In den kommenden Ernten könnte die Kombination aus traditionellem Wissen und neuer Technologie entscheidend sein, um den Herausforderungen des Klimawandels zu trotzen.

So wird der Domberg in Freising, mit seiner bunten Pflanzenvielfalt und der geschichtsträchtigen Rebe, auch in den kommenden Jahren ein Ort sein, an dem die Tradition des Weinbaus weiterlebt und neue Blüten treibt.

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OrtFreising, Deutschland
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