Rheinmetall plant Munitionsentsorgung: Dillingen wird sicherer!

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Rheinmetall plant im Landkreis Dillingen an der Donau die Vernichtung von Altmunition auf einem 41 Hektar großen Gelände.

Rheinmetall plant im Landkreis Dillingen an der Donau die Vernichtung von Altmunition auf einem 41 Hektar großen Gelände.
Rheinmetall plant im Landkreis Dillingen an der Donau die Vernichtung von Altmunition auf einem 41 Hektar großen Gelände.

Rheinmetall plant Munitionsentsorgung: Dillingen wird sicherer!

In der beschaulichen Gemeinde Zusamaltheim im Landkreis Dillingen wird ein großes Vorhaben Realität: Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall plant die Errichtung einer Anlage zur Vernichtung von Altmunition. Dies berichtet Bayerischer Rundfunk. Das Unternehmen hat ein großzügiges 41 Hektar großes Gelände auf dem Lerchenberg erworben, auf dem es große Mengen an veralteter Munition entsorgen möchte, die nicht nur aus dem Zweiten Weltkrieg stammen, sondern auch neuere Bestände der Bundeswehr und NATO-Streitkräfte umfassen.

Die geplante Anlage soll Anfang 2026 in Betrieb gehen. Laut Rheinmetall bietet das Gelände Platz für 32 Bunker, die eine Lagerkapazität von bis zu 900 Tonnen Nettoexplosivmasse ermöglichen. Auch wenn der Bürgermeister von Zusamaltheim, Stephan Lutz vom Bürgerblock, die Pläne grundsätzlich unterstützt, erwartet er von dem Projekt keine nennenswerten wirtschaftlichen Impulse für die Gemeinde. „Die Schaffung neuer Arbeitsplätze wird sich in einem überschaubaren Rahmen halten“, so Lutz.

Genehmigungen und Sicherheitsaspekte

Doch die Umsetzung des Vorhabens steht unter einem ganz besonderen Vorzeichen: Vor dem Start müssen Rheinmetall umfangreiche Genehmigungen für den Bau eines zusätzlichen Sicherheitszauns sowie die Betriebsaufnahme einholen. Interessanterweise haben die Genehmigungsbehörden von den Plänen des Unternehmens zunächst durch die Medien erfahren. Das Landratsamt Dillingen und die Regierung von Schwaben haben noch keine offiziellen Anträge erhalten. Natürlich stehen dabei die Sicherheits- und Umweltschutzfragen im Vordergrund.

Rheinmetall geht davon aus, dass diese Maßnahmen der Vernichtung und Bergung von Altmunition nicht nur für die Region, sondern auch im Rahmen von Kampfmittelräumungsprojekten in den Offshore- und Onshore-Bereichen wichtig sind. Die Notwendigkeit zur Entsorgung großer Mengen an Munitionsaltlasten zeigt sich in der deutschen Landschaft: Rund 1,6 Millionen Tonnen vermutete Munitionsaltlasten lagern allein in Nord- und Ostsee. Auch in Süddeutschland muss mit über 20.000 Tonnen an gefährlicher Altmunition gerechnet werden, die möglicherweise ebenfalls entsorgt werden müssen.

Die Historie des Geländes

Das Gelände selbst hat eine bewegte Geschichte: Es wurde ursprünglich von den Nationalsozialisten für die Rüstungsindustrie genutzt und später von der Bundeswehr als Depot verwendet. Die modernen Pläne zur Nutzung bringen eine neue Ära für diesen Standort. In einer Zeit, in der die Entsorgung von Munitionsrückständen zunehmend an Bedeutung gewinnt, zeigt sich Rheinmetall als aktiver Akteur, nachdem das Unternehmen im April 2025 das Munitionsbergungsunternehmen Stascheit übernommen hat. Dieses Unternehmen hat sich auf die Ortung und Bergung von Kampfmitteln spezialisiert, insbesondere im Zusammenhang mit Offshore-Windpark-Bauten.

Zusammengefasst stehen die geplanten Maßnahmen der Rheinmetall sowohl im Kontext aktueller Sicherheitsbedenken als auch in der historischen Auseinandersetzung mit den Folgen der beiden Weltkriege. Es bleibt abzuwarten, wie das Projekt von der Gemeinde und seinen Bewohnern aufgenommen wird. Die kommenden Monate dürften sicherlich spannend werden, wenn die ersten Schritte zur Genehmigung der Anlage eingeleitet werden. Wir halten Sie auf dem Laufenden über Entwicklungen rund um die Munitionsentsorgung in Zusamaltheim.