Augsburgs Poller-Pumper : Ein digitales Abenteuer am Christkindlesmarkt!
Augsburgs Weihnachtsmarkt setzt auf mobile Poller für Sicherheit. Das Spiel "Poller-Pumper" zeigt die absurde Seite des Sicherheitskonzepts.

Augsburgs Poller-Pumper : Ein digitales Abenteuer am Christkindlesmarkt!
Die Weihnachtszeit ist in vollem Gange, und auch der Augsburger Christkindlesmarkt hat seine Pforten geöffnet. Doch in diesem Jahr stehen nicht nur Glühwein und Lebkuchen im Mittelpunkt, sondern auch eine spannende Besonderheit: mobile Poller, die für mehr Sicherheit sorgen sollen. Berufsschullehrer Johann Heinrich hat sich von diesem Sicherheitskonzept inspirieren lassen und programmiert ein unterhaltsames Browser-Spiel namens „Poller-Pumper“. Damit bringt er die verrückten Vorgänge auf dem Rathausplatz digital zu den Spielern.
Johannes Heinrich beobachtete kürzlich Männer in Warnwesten, die besagte Poller zur Seite schoben, eine Szene, die für ihn sowohl absurd als auch faszinierend war. Das Spiel, das er mit Hilfe von künstlicher Intelligenz kreierte, dreht sich um die hektischen Bewegungen der Poller, Straßenbahnen, Weihnachtsmuffel und natürlich um Glühwein. „Poller-Pumper“ war sein erstes Projekt und das ruckzuck in nur 21 Stunden realisiert. Heinrich unterrichtet angehende IT-Systemkaufleute und verfolgt mit seinen Lernspielen den Ansatz, den Unterricht unterhaltsamer und digitaler zu gestalten. Mit „Vibe Coding“ ermöglicht er eine kreative Auseinandersetzung mit Technologie, ohne dass tiefgehende Programmierkenntnisse notwendig sind.
Sicherheit großgeschrieben
Der Christkindlesmarkt in Augsburg ist heuer nicht nur durch die duftenden Buden und festlichen Beleuchtungen geprägt, sondern auch durch Maßnahmen zur Sicherheit. Die Stadt und Polizei haben dafür gesorgt, dass sowohl Händler als auch Besucher sich sicher fühlen können. Erstmals wird eine polizeiliche Videoüberwachung eingesetzt, um potenzielle Gefahren frühzeitig erkennen zu können. Die mobile Poller-Aktion unterbindet während des Tages die Durchfahrt vor dem Rathaus und sorgt dafür, dass der Straßenbahnverkehr nicht beeinträchtigt wird.
Die Poller, die ein Gewicht von etwa 350 Kilogramm aufweisen, werden in einem rund zehnminütigen Rhythmus ab- und aufgebaut, um eine Balance zwischen Sicherheit und Alltagsverkehr zu gewährleisten. Diese etwa 64 Ab- und Aufstellbewegungen pro Stunde erfordern ein gutes Händchen der Mitarbeiter der Sicherheitsfirma. Sechs Experten sind täglich vor Ort, um das System zu überwachen und gegebenenfalls nachzusteuern. Dabei sorgt die Straßenbahn, die auf einer Route entlang des Weihnachtsmarktes fährt, ebenfalls für zusätzliche Sicherheit, indem sie als Hindernis fungiert.
Öffentliche Debatte und Bedenken
Die Diskussion über die Poller und deren Wirksamkeit reicht weit über die Stadtgrenzen hinaus. Oberbürgermeisterin Eva Weber hat das Konzept als „pragmatischen Kompromiss“ verteidigt, während Ordnungsreferent Frank Pintsch betont, dass es wichtig sei, Sicherheit und Alltag zu verbinden. Allerdings gibt es auch Stimmen aus der Bevölkerung, die Bedenken äußern. Besonders an der Kinderweihnacht am Moritzplatz, wo der Schutz durch Poller nicht direkt gegeben ist, werden diese Ängste laut.
Zusätzlich stehen betonierte Tannenbäume, die bei der Dult bereits Verwendung fanden, an den Eingängen des Märkte als weitere Schutzmaßnahmen. Die Rückseiten mehrerer Buden jedoch sind weniger gut geschützt, was Beschwerden von Passanten zur Sicherheit nach sich zieht.
Der Augsburger Christkindlesmarkt zeigt sich also in diesem Jahr nicht nur als Ort des Genusses, sondern auch als ein Beispiel für moderne Sicherheitskonzepte, die beschlossene Maßnahmen mit innovativen Ideen verbinden. Das Spiel „Poller-Pumper“ von Johannes Heinrich ist dabei das digitale Pendant zu einem realen Sicherheitskonzept, das die Vorweihnachtszeit umso aufregender macht.
BR berichtet über das kreative Projekt, während Augsburger Allgemeine sich mit den Sicherheitsaspekten befasst und Nordbayern das Zusammenspiel zwischen Sicherheit und Alltag beleuchtet.