709 Grundschüler erobern Amberg: Zu Fuß zur Schule für mehr Sicherheit!
Im Juni 2025 nahmen 709 Schüler in Amberg an der Aktion „Zu Fuß zur Schule“ teil, um Verkehrssicherheit zu fördern und Elterntaxis zu reduzieren.

709 Grundschüler erobern Amberg: Zu Fuß zur Schule für mehr Sicherheit!
In Amberg hat die Aktion „Zu Fuß zur Schule“ erneut für lebhafte Diskussionen gesorgt und Kinder sowie Eltern gleichermaßen bewegt. Über 700 Grundschüler aus der Max-Josef-Schule, der Barbara Grundschule und der Ammersrichter Grund- und Mittelschule nahmen einen Monat lang an diesem wichtigen Projekt teil, welches zu einer Reduzierung der sogenannten Elterntaxi-Problematik beitragen soll. Die Stadt Amberg und der Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz haben diese Initiative ins Leben gerufen, um Kinder auf sicherere Schulwege zu bringen. Die Teilnehmer legten insgesamt fast 14.500 Schulwege zu Fuß zurück und konnten dabei mit verschiedenen Spielen und Förderungen begeistert werden, so berichtet die Mittelbayerische Zeitung.
Ein zentrales Ziel dieser Aktion ist es, den Eltern zu verdeutlichen, wie gefährlich es ist, Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen. Tatsächlich bringen rund 23% der Eltern ihr Kind mit dem Auto zur Schule, was nicht nur zu erhöhtem Verkehrsaufkommen vor den Schulen führt, sondern auch das Risiko für die Kinder steigt. Ein Teil der Eltern hat dies erkannt: Laut einer Forsa-Umfrage lehnen 86% der Befragten das Elterntaxi für Grundschüler ab. Dies deckt sich mit den Ergebnissen einer Analyse zur Verkehrssicherheit, die von der Deutschlandfunk veröffentlicht wurde.
Schulwegsicherheit durch Bildung
Die Zahl der verletzten Kinder bei Verkehrsunfällen ist alarmierend. 2022 wurden laut Statistischem Bundesamt rund 20.500 Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren verletzt, wobei die meisten nicht zu Fuß unterwegs waren, sondern im Auto oder auf dem Fahrrad. Ein Verkehrsexperte betont, dass gerade das Gehen die sicherste Option für den Schulweg ist. Um diesen Trend in den Griff zu bekommen, appelliert der Auto-Club Europa (ACE) an Eltern, die Schulwege ihrer Kinder aktiv selbst zu begleiten und die Verkehrserziehung als festen Bestandteil in den Lehrplänen zu integrieren, was in vielen Bundesländern, wie auch Nordrhein-Westfalen, bereits der Fall ist.
In anderen Städten, wie Köln, Frankfurt am Main oder Essen, werden inzwischen Schulstraßen getestet, die für mehr Sicherheit sorgen sollen, indem sie den Autoverkehr vor Schulen reduzieren. Diese Projekte haben in der Vergangenheit häufig positive Rückmeldungen erhalten. Ein Beispiel dafür ist die Stadt Essen, wo die Einführung einer Schulstraße zu einer spürbaren Entspannung des Verkehrs führten und die Sicherheit für die Schüler deutlich erhöhte, wie Politische Bildung NRW berichtet.
Tipps für den sicheren Schulweg
Um die Sicherheit der Kinder auf ihrem täglichen Schulweg zu erhöhen, geben Experten einige wertvolle Tipps: Gehe den Schulweg gemeinsam mit Deinem Kind ab, um mögliche Gefahrenstellen zu identifizieren. Plane genügend Zeit ein, um Stress zu vermeiden und halte Dich stets an die Verkehrsregeln. Helle, reflektierende Kleidung sorgt dafür, dass die kleinen Fußgänger besser wahrgenommen werden. Zudem ist es ratsam, Kinder möglichst 250 Meter vor der Schule aus dem Auto aussteigen zu lassen und Fahrgemeinschaften zu bilden. Diese Maßnahmen steigern nicht nur die Sicherheit, sondern fördern auch die Selbstständigkeit der Kinder.
Die fortlaufenden Bemühungen der Stadt Amberg und der beteiligten Schulen zeigen, dass gemeinsames Handeln für die Sicherheit unserer Kinder wichtig ist. In einer Zeit, in der der Straßenverkehr immer mehr zunimmt, ist es unerlässlich, Kindern die Möglichkeit zu geben, sicher zu Fuß zur Schule zu gehen und dabei ihr Selbstbewusstsein zu stärken.