Kitzretter im Landkreis Altötting: Drohnenteams retten Rehkitze!

Kitzretter im Landkreis Altötting: Drohnenteams retten Rehkitze!
Altötting, Deutschland - Immer mehr Vereine im Landkreis Altötting engagieren sich leidenschaftlich für die Rettung von Rehkitzen, die während der Mähsaison oft in Lebensgefahr geraten. Ein brandneues Projekt hat das Licht der Welt erblickt: Der Verein Kitzrettung Niedergern e. V. wurde erst im Mai 2025 gegründet und steht unter dem Vorsitz von Andreas Maier. Ziel des Vereins ist es, mithilfe einer Drohne mit Wärmebildkamera Rehkitze und andere junge Wildtiere aufzuspüren, bevor die Mähgeräte zuschlagen. Damit soll der Mähtod der kleinen Tiere deutlich reduziert werden. Um die Effizienz der Rettungsaktionen zu maximieren, kooperiert die Kitzrettung Niedergern eng mit den Landwirten des Jagdbogens West und plant gezielte Einsätze in den kommenden Monaten.
Zusätzlich zu dem neuen Verein sind auch in anderen Teilen des Landkreises mehrere Initiativen aktiv. Die Rehkitz- und Wildtierrettung Altötting-Mühldorf, Kitzrettungen Neuötting, Töging und Erharting engagieren sich gleichermaßen. Stark im Einsatz sind auch Drohnenpiloten und Jäger, die wertvolle Unterstützung bei der Suche leisten. Rein faktisch macht es Sinn, denn Rehe setzen ihre Kitze zwischen Anfang Mai und Ende Juni in dichten Wiesen ab. Diese bleiben dort oft regungslos, um sich zu verstecken, während die Geiß sich entfernt, um keine Witterung abzugeben.
Technologische Unterstützung für Retter
Die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen haben in den letzten Jahren enorm zugenommen. Dank einer neuen Regelung des Bundesministeriums für Digitales können Drohnen in Zukunft unter bestimmten Bedingungen näher an bebauten Gebieten eingesetzt werden. Diese Erleichterung kommt nicht nur der Kitzrettung zugute, sondern erleichtert auch die Arbeit der Landwirte. Ziel ist es, die unnötigen Vorgaben zu überprüfen und den Drohneneinsatz für landwirtschaftliche sowie tierschützende Zwecke zu fördern. Künftig muss kein Mindestabstand von 150 Metern mehr eingehalten werden, stattdessen ist ein Abstand von nur 10 Metern zulässig, was den Einsatz deutlich vereinfacht und über 90 Prozent mehr Fläche für Drohneneinsätze verfügbar macht.
Bundesminister Dr. Volker Wissing betont, dass durch diese Erleichterungen das Leben der Landwirte deutlich vereinfacht werden soll. Drohnen werden zunehmend unverzichtbar zur Aufspürung von Rehkitzen, denn die kleinen Tiere ducken sich reflexartig im hohen Gras und sind oft nicht rechtzeitig zu sehen, was zu tödlichen Unfällen führt. Schätzungen zufolge fallen vier Rehkitze pro 100 Hektar Grünland dem Mähtod zum Opfer.
Förderung für Drohneneinsätze
Ein entscheidender Aspekt für die neue Kitzrettung Niedergern ist die angestrebte Förderung von Drohnen mit Wärmebildkameras im Rahmen eines Programms des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat. Für 2025 stehen hier insgesamt 2,5 Millionen Euro zur Verfügung, wobei Antragsteller bis zu 60 Prozent der Kosten für den Kauf einer solchen Drohne erstattet bekommen können. Damit erhält der Verein die Möglichkeit, schnell eine Drohne anzuschaffen und so seine Rettungsaktionen zu professionalisieren.
Ein wichtiges Detail für alle Drohnenpiloten: Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, benötigen sie einen Führerschein und müssen Vorschriften zur maximale Flughöhe und Altersgrenze beachten. Vor dem Einsatz ist der zuständige Revierpächter zu informieren. Diese Vorkehrungen sorgen dafür, dass die Einsätze nicht nur tierschützend sind, sondern auch den gesetzlichen Rahmen respektieren.
Insgesamt zeigen die Aktivitäten im Landkreis Altötting, dass ein starkes Bewusstsein für den Tierschutz herrscht und mithilfe moderner Technik wie Drohnen die Kitzrettung vorangetrieben wird. Dank der Zusammenarbeit zwischen den Vereinen und Landwirten ist der Rückgang Schäden an Rehkitzen bereits sichtbar, und die Initiativen versprechen weiterhin eine positive Entwicklung im Bodenschutz und Tierschutz.
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Ort | Altötting, Deutschland |
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