Am 18. Januar 2025 fand in Rosenheim ein wichtiges Podiumsgespräch, das die Zukunft der evangelischen Erwachsenenbildung thematisierte. Die Veranstaltung stand im Zeichen der Bündelung dieser Bildungsangebote unter der neuen Dietrich-Bonhoeffer-Akademie – Evangelisches Bildungswerk gGmbH. An dieser Akademie werden ab sofort sämtliche evangelischen Inhalte zur beruflichen Fort- und Weiterbildung sowie zur Qualifizierung von Ehrenamtlichen angeboten.
Dagmar Häfner-Becker, Dekanin des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Rosenheim, betonte in ihrer Eröffnungsrede die fundamentale Rolle der Bildung für die gesellschaftliche Teilhabe. Sie stellte heraus, dass das umfassende Bildungsprogramm der Akademie nicht nur professionellen Fortbildungsbedarf abdeckt, sondern auch Kurse für Ehrenamtliche und interessierte Bürger anbietet. Hierbei soll insbesondere die Qualifizierung im Ehrenamt gefördert werden, da immer mehr Ehrenamtliche Aufgaben übernehmen, die zuvor den Hauptamtlichen vorbehalten waren.
Innovation durch Kooperation
Die neue Akademie entsteht aus einer Zusammenarbeit des Evangelischen Bildungswerks Rosenheim Ebersberg e.V. sowie der DWRO-consult gGmbH. Diese Bündelung ist nicht nur darauf ausgelegt, Doppelstrukturen abzubauen, sondern auch, um Ressourcen in der Verwaltung zu sparen. Ziel ist es, innovative Bildungsangebote zu entwickeln, die den neuen Herausforderungen, unter anderem die durch die Corona-Pandemie verstärkten Anforderungen, gerecht werden. Das Diakonische Werk Rosenheim informierte darüber, dass besonders Ruheständler Interesse an einem qualifizierten Ehrenamt zeigen.
Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass neue Konzepte wie die „kaskadierende Ausbildung“ im Kita-Bereich von hohen Nutzen sind. Hierbei wird von der Assistenzkraft über die Kinderpfleger- und Erzieherinnen-Ausbildung bis hin zum dualen Studium ein schrittweiser Aufbau von Qualifikationen ermöglicht. Dr. Andreas Dexheimer, Vorstand der Diakonie Rosenheim, verwies darauf, dass die Unsicherheiten in der heutigen Arbeitswelt solche Qualifizierungsangebote dringend erforderten.
Digitale Bildung als neue Herausforderung
Der Kulturreferent Wolfgang Hauck gab pragmatische Vorschläge, wie die verfügbaren Ressourcen zur Unterstützung junger Menschen genutzt werden können. Ein zentrales Anliegen der Podiumsdiskussion war die Notwendigkeit, Menschen im Umgang mit Informationen zu schulen – insbesondere in der heutigen Zeit, in der digitales Wissen und der Umgang mit sozialen Medien unerlässlich sind. Christiane Elgass, Schulleiterin des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Rosenheim II, sprach über die befreiende Wirkung von Bildung, was von den Podiumsgästen allgemein unterstützt wurde.
Die Erfahrungen aus dem Förderprogramm Bildungsturbo zeigen, dass die Pandemie auch einen Digitalisierungsschub ausgelöst hat. Zahlreiche Organisationen haben flexible und hybride Formate für ihre Bildungsangebote entwickelt. Die Bildungslandschaft wird sich in den kommenden Jahren stark verändern, sodass neue Zielgruppen angesprochen und Lehrmaterialien angepasst werden müssen. Der Zugang zu gut strukturierten Fortbildungsangeboten hätte sich wesentlich erweitert, was besonders für Zugewanderte mit nicht anerkannten Abschlüssen von Bedeutung ist.
Abschließend blickten die Podiumsgäste optimistisch in die Zukunft der Bildung. Wichtige Aspekte wie Bildung, Teilhabe und Innovation stellten dabei die zentralen Bausteine dar, die auch weiterhin für eine starke Gemeinschaft unerlässlich sein werden.