Die Urlaubsinsel Ibiza ist aus dem Flugplan des Nürnberger Flughafens verschwunden. Die Airline Marabu, eine Tochtergesellschaft von Condor, hatte ursprünglich geplant, Ibiza zweimal wöchentlich ab Nürnberg anzufliegen. Diese Entscheidung stellt einen herben Rückschlag für die Reiselust der Urlauber dar, die sich auf diese Verbindung gefreut hatten. Trotz ehrgeiziger Wachstumsziele für den Sommer 2024, bei denen die Flotte von Marabu von vier auf acht A320neo-Maschinen erhöht werden soll, hat die Airline ihren Flugplan angepasst.
Marabu plant, Flugzeuge und Besatzungen von anderen Airlines anzumieten. Allerdings führt die hohe Nachfrage nach Mietflugzeugen dazu, dass weniger Maschinen als vorgesehen zur Verfügung stehen. Diese Situation wird zusätzlich durch die steigenden Kosten für Flughafeninfrastruktur und Flugverkehrskontrolle in Deutschland verstärkt. Das Kostenniveau in Deutschland ist eines der höchsten in Europa, was zahlreiche Airlines, darunter Ryanair, Eurowings und Condor, zwingt, ebenfalls ihre Flugpläne zu überarbeiten. t-online.de berichtet, dass die einzige verbliebene Baleareninsel im Sommerflugplan Mallorca ist, die von Marabu, Eurowings und Ryanair mehrfach täglich angeflogen wird.
Geplante Flüge nach anderen Zielen
Der Sommerflugplan 2025 von Marabu umfasst Nonstop-Flüge ab Nürnberg zu verschiedenen Zielorten in Ägypten, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und der Türkei. Besonders hervorzuheben sind die bereits ab dem Winterflugplan 2024/2025 verfügbaren Flüge nach Hurghada in Ägypten sowie zu den Kanarischen Inseln, einschließlich Fuerteventura, Gran Canaria und Teneriffa. airport-nuernberg.de informiert über diese neuen Ziele und die Expansionspläne der Airline.
Die aktuellen Herausforderungen im deutschen Luftverkehrsmarkt sind erheblich. aviation.direct hebt hervor, dass deutsche Flughäfen im internationalen Vergleich unter Druck stehen. Obwohl die Erholungsrate des Luftverkehrs in Deutschland 84 Prozent beträgt, haben viele europäische Länder bereits das Vorkrisenniveau erreicht. Branchevertreter machen hohe staatliche Abgaben und Gebühren verantwortlich, die dazu führen, dass Airlines zunehmend deutsche Standorte meiden.
Die Luftverkehrsteuer, die seit 2011 mehrfach erhöht wurde und besonders gravierend 2020, belastet die Airlines zusätzlich. Dies führt dazu, dass das Flugangebot in Deutschland reduziert wird und die Reisen für Privat- und Geschäftsreisende teurer und umständlicher werden. Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, fordert eine Abschaffung der Luftverkehrsteuer und eine Reduzierung der hoheitlichen Kosten, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entscheidung von Marabu, die Flüge nach Ibiza zu streichen, ein Zeichen für die aktuellen Herausforderungen im deutschen Luftverkehrsmarkt ist. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich die politischen Rahmenbedingungen verändern, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Flughäfen langfristig zu sichern.